Mittwoch, 4. April 2012

So viel zu erleben und so wenig Zeit...

Ich weiß, ich hab „lange“ nicht geschrieben, immerhin schon 1,5 Wochen. Dabei wollte ich immer, aber mir fehlte einfach die Zeit. Ich mache so viele Sachen. Seit letzter Woche lerne ich Thai. Eigentlich ist das ein Gruppenkurs, in dem ich da bin. Aber ich bin die Einzige, die sich für den Kurs eingeschrieben hat. Somit hab ich Privatunterricht, bei der netten kleinen Pui. Meine Seminar-Kollegen denken jetzt bestimmt: „Wie? Pui gibt Thai-Unterricht?“ Nee, das ist eine andere Pui als die, die von der GIZ unser Seminar mitorganisiert hat. Scheint ein halbwegs gängiger Name hier zu sein.
Wie auch immer… Ich lerne jetzt Thai bei dieser jungen Frau, die aussieht als wäre sie 16. Aber das ist ja nix schlimmes. Dass die Thais alles so jung und unverbraucht aussehen, ist halt so. Man gewöhnt sich dran… Aber zurück zum Thema: Thai – ist gar nicht so schwer, wie man denkt. Aber das kommt auch ein wenig auf den Kriterienkatalog zur Einordnung einer Sprache in einen bestimmten Schweregrad an. Ich will nicht um den heißen Brei drumherum reden, auch wenn ich das ganz offensichtlich wieder tue. Scheint so meine Art zu sein… Also zurück zum Thema! Thai! Grammatik: easy. Keine Zeitformen, kein Plural, keine Artikel, keine Verbkonjugation. Also alles Pluspunkte für sprachunbegabte und sprachlernfaule Personen wie mich. Großer Negativpunkt: ziemlich schwere Aussprache. Es ist so wie in manch anderen asiatischen Sprachen, dass ich verschiedene Tonhöhen gibt, die den Sinn des Wortes verändern können. Im Thai gibt’s 5 Tonhöhen: niedriger Ton, hoher Ton, mittlerer Ton, ansteigender Ton und abfallender Ton. Das klingt erst mal easypeasy. Ist aber nicht so einfach. Man würde jetzt denken, den Unterschied zwischen ansteigendem und abfallendem Ton hört man doch voll leicht. Denkste! Wir sind sowas echt nicht gewohnt und mir fällt‘s echt schwer, das rauszuhören. auch der Unterschied zwischen ansteigendem und hohem Ton. Aber was erzähle ich... Guckt euch einfach das Video an. Das ist allerdings nicht aus meinem Kurs.


Bei McDonald’s war ich hier auch schon ein Paar Mal. Ja ja… Ihr fragt euch jetzt wieso ich zu Mäcces gehe, wenn’s doch überall so tolles Thai-Essen gibt. Glaubt mir, irgendwann hängt einem das auch mal zum Hals raus. Nicht so oft, aber es kommt vor. Nur leider ist McDonald’s hier nicht mit dem in Deutschland zu vergleichen. Es gibt eigentlich nur kleine Burger. Abgesehen davon gibt’s auch ein Thaigericht mit Reis und Huhn. Nur leider ist das vollkommen Koriander-verseucht und somit ungenießbar! Besser ist da auf jeden Fall Burger King. Da gibt’s nämlich den tollen Whopper! Der macht auch satt. Aber in der Nähe meiner Arbeitsstätte gibt es leider keinen Burger King. Also werde ich weiter Thai zum Mittag essen. Ist ja auch OK…
Dazu muss ich nicht viel sagen. Eine der Endstationen der MRT (U-Bahn) heißt eben "Bang Sue". Die Amis freuen sich drüber...
Letztens habe ich mit meiner Bangkok-Freundin Kareba einen Ausflug zum Hauptbahnhof von Bangkok gemacht. Das war allerdings nicht nur zum Spaß, sondern weil wir uns Zugtickets besorgen wollten. Wir fahren nämlich dieses Wochenende nach Kanchanaburi - und das mit dem Zug in der 3. Klasse... also ohne Klimaanlage! Und in Kanchanaburi sollen 40 Grad sein am Wochenende. Wie schön! Zum Glück fährt unser Zug zu einer vernünftigen Zeit ab, nämlcih erst um 6.30Uhr am Morgen. Der Wochenendtrip startet also schonmal gut.
Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren auch erst ab 6.00 Uhr, so dass wir wohl mit dem Taxi fahren und hoffen, dass kein Stau ist... Kanchanaburi ist hauptsächlich dafür bekannt, dass sich hier die berühmte Brücke am Kwai befindet. Für alle, die ein bisschen jünger sind: es gibt einen Roman, der dann auch verfilmt wurde, in dem es um ein wahres Ereignis zum Ende des 2. Weltkriegs geht. Dort wurden Kriegsgefangene gezwungen, eine wichtige Brücke zu bauen, die den Weg nach Myanmar vereinfachen sollte. 
Die Bedingungen beim Bau dieser Brücke waren jedoch so schlecht, dass sehr viele Zwangsarbeiter gestorben sind. Es gibt daher in Kanchanaburi zahlreiche Friedhöfe und Gedenkstätten. Die Fotos rechts sind allerdings noch von stehenden Zügen auf dem Hauptbahnhof und haben mit Kanchanaburi nix zu tun... Hotel haben wir natürlich auch schon gebucht. Stilecht das River Kwai Hotel. Ich werde berichten...
Ansonsten kann man in der Nähe von Kanchanaburi noch Elefanten reiten im Dschungel und tolle Nationalparks besuchen. Ich hoffe nur, dass das alles bei den vorhergesagten 40°C irgendwie erträglich wird...
Das ist meine neue Hood. Also eigentlich ist es meine neue BTS-Station – Haltestelle Surasak, eine Haltestelle von der Arbeit entfernt – allerdings erreiche ich die schneller zu Fuß als mit der Bahn. Das dauert ungefähr 15 Minuten.  Ich bin mit meiner neuen Heimat sehr zufrieden. Ich wohne jetzt im muslimischen Viertel. Das darf man sich allerdings nicht so vorstellen, wie das in Deutschland wäre. Die Muslime, die hier wohnen, sind auch Thais. Ich muss zugeben, dass ich mich am Anfang gefragt hab, wo sie denn sind die Muslime. Man denkt halt automatisch in den eingefahrenen Denkmustern. Ein Stück die Straße runter gibt es auch eine Moschee, wo der Muezin auch zum Gebet ruft. Ich finde das sehr schön. Ist ein schöner Gesang. Und es ist auch nicht so laut, dass einem das zu Hause auf die Nerven gehen würde. Das hört man wirklich nur, wenn man draußen auf der Straße ist. 
Aber eine Kirche gibt’s hier auch – sogar eine deutsche Gemeinde, bei der wohl sogar der berühmte Bangkoker Otto Gemeindemitglied sein soll. Wer schonmal in Bangkok war, dem wird Otto ein Begriff sein. Der Typ ist hier ein Promi, denn er ist Inhaber des Lokals „bei Otto“. Dabei soll es sich nach den Aussagen verschiedener deutscher Informanten um das beste deutsche Lokal in Bangkok handeln, was sehr schade ist, denn ich finde es nicht besonders gut. Also für meine geschäftstüchtigen Freunde (Matthias Golinski!): da gibt’s noch Bedarf.
Hier frage ich die Botaniker (bzw. die Biologen) unter meinen Bloglesern: „Hä? Was’n dahas?“ Also wer was weiß, immer her mit der Info.
Die Anwesenheit heiligen Wassers zeigt, dass ich mich beim Fotografieren immer noch in kirchlicher Nähe befand. Die Kirche ist auch gleich neben dem Krankenhaus, was für mich von viel größerer Relevanz ist, denn man weiß ja nie, wann meine Finger mal wieder mit einer Kreissäge kollidieren oder andere lustige Aufeinandertreffen der unvorteilhaften Art stattfinden. Daher: St. LouisHospital!
Der alltägliche Stromkabelwahnsinn auf Bangkoks Straßen – der sichere Indikator um anhand eines Bildes zu erkennen, ob dieses in Bangkok aufgenommen wurde oder nicht.

Das ist mein neues Heim. Sauber und zweckmäßig und vor allem billiger als die schicki-micki-Absteige mit dem Zwergenpool. Da verzichte ich gerne auf den sogenannten „Pool“ und hab dafür hier 2 mal die Woche die Putzfrau, die mein Bett macht und alles putzt und den Müll weg schafft. So lebt’s sich als Expat in Bangkok. Ein bisschen dekadent, aber ich glaube, die machen das machen das mit dem Putzen auch aus Selbstschutz. Ich denke nämlich, dass man hier ganz schnell Ungeziefer hätte, wenn man nicht regelmäßig putzen würde. Und dann lässt sich die Bude ja nicht mehr so gut vermieten. Es ist also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten – und das alles Dank der Kakerlake! Faszinierendes Tierchen! Ich hab hier übrigens keine. Hier wird ja geputzt. Aber auf den Straßen Bangkoks laufen einem schon mal welche über den Weg. Aber das ist auch eher selten der Fall und auch meist abends, wenn man die ohnehin nicht so sieht. Und Ratten gibt’s natürlich auch. Aber die passen nicht durch den Abfluss in der Dusche, sind also keine Bedrohung für die Wohnung. Und ansonsten gibt’s hier eigentlich nix mehr. Natürlich noch die eine oder andere Mücke, aber auch die sind in Bangkok nicht so stark vertreten. Vielleicht ändert sich das zur Regenzeit noch. Aber am interessantesten sind wohl die Straßenhunde. Verlauste Viehcher, denen man ungerne im Dunkeln begegnet, was aber vorkommt. Dafür sind sie echte Überlebenskünstler und ganz schön clever. Aber anfassen ist keine gute Idee. Es sei denn, man ich (wie ich) gegen Tollwut geimpft. Dann kann man alles anfassen! Neee….. natürlich nicht!!


Der Blick von der hauseigenen Dachterrasse gen Sonnenuntergang. Rechts neben dem Hochhaus befindet sich das Scirocco. Dort gibt’s auch eine legendäre Sky-Bar, die durch den Film Hangover II noch berühmter geworden ist. Seitdem wird der Laden von Touristen gestürmt und man bedankt sich mit  horrenden Preisen, wie mir zugetragen wurde. Ich werde über die Preise berichten, denn Kareba und ich haben uns vorgenommen, uns durch alle Sky-Bars Bangkoks zu trinken. Natürlich total gediegen, denn mehr als einen Cocktail können wir uns da sowieso nicht leisten. ;) 
Das ist mein super high-end Fitness-Studio. Alles vom Feinsten und Neuesten – nicht! Naja, dafür hab ich sowieso keine Zeit, muss ja Blog schreiben, Thai lernen, verreisen… Uff!!

Meine Wohnung. Endlich mit einem großen Bett. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so fehlen würde. Aber mit dem kleinen Bett in der alten Wohnung, hab ich einfach nicht gut schlafen können. Aber ist ja auch kein Wunder, schließlich bin ich groß! Viel größer als die ganzen unterernährten kleinen Thais. Wenn ich mit denen im Fahrstuhl stehe und sie alle einen Kopf kleiner sind als ich, komme ich mir immer wie ein Riese vor, der im falschen Land ist. Voll strange… Ein Alien… Ich bin hier so anders. Das ist schon komisch. Ich werde auch viel angeguckt, obwohl Touristen ja normal hier sind. Dennoch wird man als große europäische Frau angestarrt… Naja, das ist auch eine Erfahrung. Die macht man, wenn man für eine Weile in Nordamerika lebt, so nicht.


Das ist der Ausblick von meinem Balkon. Ich werde aber am Wochenende in eine andere Wohnung im selben Gebäude umziehen. Das war schon vor dem Einzug hier so abgesprochen. Es wird eine Wohnung weiter oben frei, die sogar 2 Fenster und auch einen Balkon hat. Und da habe ich dann auch einen echten Ausblick.
Und zwar diesen hier! 
Nee, leider nicht. Das ist der Ausblick von der Vertigo and Moon Bar auf dem Dach des Banyan Tree Hotels. Die Bar befindet sich in der 63. Etage und bietet einen tollen Ausblick über das Geschäftsviertel von Bangkok (Sathorn), in dem ich arbeite und wohne. Meine erste Wohnung (der schicki-micki-Lotus), befindet sich direkt hinter diesem Hotel. Von der Bar aus kann ich also in den „Pool“ meines alten Wohnhauses gucken. Naja, geschenkt. Aber da hinten auf dem Bild sieht man den Empire Tower, in dem ich arbeite. Es ist das große Gebäude links, mit den leicht grünen Streifen oben. Ein Cocktail in der Vertigo Bar kostet übrigens ca. 10€. Aber das ist für solche Bars ein normaler Preis. Mal sehen, welche Bar mit den Preisen den Vogel abschießt, und welche Bar mein persönlicher Favorit wird. Momentan liegt ja noch die Long Table Bar vorn. Aber das liegt wohl daran, dass es die erste Sky-Bar war, die ich in Bangkok besucht habe. Und das ist ein Erlebnis, das man nie vergisst.

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