Sonntag, 25. März 2012

Die falsche Kakerlake

Was habe ich diese Woche so erlebt? Nunja... ich habe zum ersten Mal an einem Straßenstand "Viehzeuch" zum Verzehr gesehen. Wie ich mir später erklären lies, handelt es sich dabei nicht wie von mir fälschlicherweise angenommen um Kakerlaken, sondern eben um andere Viehcher. Man erklärte mir, dass Kakerlaken schmutzig sind und deswegen essen Thais die nicht, zu recht! Aber Grashüpfer und anderes Wurmszeugs is OK. Nunja... ich hab's trotzdem nicht probiert. Ich bin zwar experimentierfreudig, aber ich kenn auch die Grenzen meines Brechreizes...

Am Samstag waren wir mit der Sekretärin aus meinem Büro unterwegs. Sie ist Thai und hat uns gesagt, wir sollen nicht zu dem Touristen-Markt Damnoen Saduak fahren, sondern lieber zu einem anderen Markt, dessen namen ich jetzt nicht parat habe. Es handelt sich um einen schwimmenden Markt - die traditionelle Form, wie die Thais früher Waren gehandelt haben. War ganz interessant mal zu sehen. Es gab unglaublich viele frische Früchte und Gemüse, aber auch Fleisch wurde dort zubereitet. Wir waren die einzigen Touristen dort und haben unsere einheimische Führerin mit fragen gelöchert: "Was ist das für eine Frucht? Wie bereitet man die zu?" etc. Ich glaube, zwischenzeitlich war sie kurz genervt. ;)
Das Essen wird sowohl an Ständen als auch direkt in den kleinen Booten zubereitet, die dort so rumschwimmen... links auf dem Bild sind übrigens Tintenfische und keine Fladenbrote am Spieß.

Was das ist, weiß ich auch nicht...

Der Hund hat sich zum dösen den besten Platz ausgesucht: mitten im Weg! 


Dann haben wir noch eine kleine Bootstour unternommen zu einem nahe gelegenen Tempel. Und der Typ da links hat uns anfänglich verfolgt, sein unterfangen dann aber aus purer Angst vor unserer Andersartigkeit aufgegeben. Neee... der war da einfach nur unterwegs.
Das war nicht die Hauptatraktion des Tempelbesuchs, sondern eine kleine Ruine neben dem neuen Tempel. Offenbar ist der alte abgebrannt und man baute einen neuen. Aber die Ruine hatte echt Charme...

Ganz viele Buddhastatuen werden mit Blattgold beklebt. Das machen die Gläubigen selber. Wahrscheinlich als Zeichen der Wertschätzung, so genau weiß ich das nicht... Aber in anderen Ländern wird das auch gemacht.
Zur Feier des Tages lassen wir uns unsere wundgelaufenen Füße von kleinen thailändischen Fischchen sauberlecken. Das war anfangs SEHR gewöhnungsbedürftig. Ich bin ja doch ein wenig kitzelig... aber nach einer viertel Stunde hatte ich mich dran gewöhnt und irgendwie war's dann doch mal was anderes...
Das ist eine Statue des Hundes von Rama VI. im Palast von Nakhon Pathom, wo wir nach den schwimmenden Märkten hingefahren sind. Der Hund hat deshalb ein Denkmal bekommen, weil er das vergiftete Essen seines Herrchens gefuttert hat, welches eigentlich für den Rama bestimmt war. Und so hat er ihm das Leben gerettet. Was für ein liebes Hündchen!
Die Hündchenstatue steht im Schlosspark des Sanam Chan Palace - der Palast von Rama VI. Es war ein sehr schöner und gepflegter Park. Dort laufen aber lustigerweise viele Hähne umher. Gänse gibts aber auch...

Und das ist der Phra Pahtom Chedi. Er gilt als höchstes buddhistisches Bauwerk der Welt. Ich fand es sehr schön dort, obwohl einem immer öfter auffällt, wie kommerziell doch der Buddhismus ist. Überall kann man Geld einwerfen, für besseres Karma - und abergläubisch sind sie auch. Aber dazu später einmal mehr...
Sehr schön war auch, dass überall der "Gesang" (Gebete) der Mönche zu hören war. Das ist so ein monotoner Singsang, den ich als sehr beruhigend empfinde. Wenn man dann bei Sonnenuntergang über die Anlage streift, durchströmt einen so ein friedliches Gefühl...
Im Anschluss waren wir noch auf dem Nachtmarkt von Nakhon Pathom. Nachtmärkte sind ja immer toll. Es gibt unglaublich viel zu futtern und die Atmosphäre bei Sonnenuntergang ist unheimlich schön. Der Nachtmarkt befindet sich praktischerweise auf dem riesigen Platz direkt neben dem Chedi.
Es gab auch allerlei interessante Speisen, wie diese riesigen Krabben, die einfach auf dem Grill landen.
Der Chedi und der Nachtmarkt.
Eine alte Frau macht ein gutes Geschäft mit dem Verkauf von Papiertaschentüchern. Ich hatte überlegt, ihr auch welche abzukaufen, aber sie hatte Kundschaft am laufenden Band, also hab ich mich da nicht eingemischt...


Nochmal der Chedi im Abendlicht... der Ausflug war wirklich toll und wir haben nicht nur viel gesehen, sondern auch so viel gelernt über Thailand und das thailändische Volk. Danke an Bäm!
Am Ende des Tages war ich so müde, dass ich halb 10 beim Lesen eines Romans eingepennt bin. Aber der Anruf eines Freundes verbunden mit einer Einladung zu einer kleinen Feier mit ein paar Leuten auf einer Terrasse mit Blick über Bangkok, hat mich dann dem Land der Träume wieder für einige Stunden entrissen. Das hat sich aber auch gelohnt. Schönes Bangkok! 
Bangkok has me now...

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