Sonntag, 4. März 2012

Freudiges Erwachen im Lotus

Ja, ich hab's geschafft: ich habe eine eigene Wohnung gefunden. Im Stadtteil Sathorn gleich hinter dem Banyan Tree Hotel, in dem sich die legendäre Vertigo and Moon Bar befindet. Mein Apartment Building nennt sich Lotus. Es ist ein 8-geschossiges Gebäude mit Pool auf dem Dach, den ich heute auch mal ausprobiert hab:




Ich habe ein kleines 30m² Apartment, das sehr praktisch geschnitten ist, mit Bad (mit Wanne) und einer extra Küche (inkl. Herdplatten, Mikrowelle und Kühlschrank). Und einen winzigen Balkon gibt es auch, auf dem man aber nichts anderes machen kann, als die Wäsche zu trocknen oder zu rauchen (wenn man sowas macht). Zum Aufenthalt ist er ungeeignet und bietet auch nicht den spannendsten Ausblick (auf einen Tennisplatz des benachbarten Wohnhauses und dessen Parkhaus). Ruhig ist es auch hier, nur fußlahm darf man nicht sein, oder man fährt mit dem Motorbike/Taxi. Hier noch ein paar Bilder meiner "Wohnung".

Das Wohnzimmer:

Das Schlafzimmer:

Das Bad:

Blick vom Schlafzimmer Richtung Bad/Wohnzimmer:

Die Küche:

Also ich fühl mich ganz wohl hier. Mittlerweile bin ich gut eingerichtet. Mir fehlt nur noch ein Wasserkocher und Geschirrtücher und ein paar Töpfe. Aber das wichtigste (das Internet!!) ist da und funktioniert.

Nun zum zweiten Teil: mein erster Arbeitstag. Am Freitag bin ich also das erste mal uff Kleeche (für die Wessis: auf der Arbeit) gewesen. Ich habe ein wenig mehr über die DEG erfahren und wie das ganze so im Detail funktioniert. Wirklich sehr interessant! Ich muss sagen, das ist das erste Mal, dass ich mich so richtig auf ein Praktikum freue. Ich denke, ich werde dort eine Menge lernen. Am Freitag hatte ich noch nicht allzu viel zu tun. Wir hatten 2 Meetings, bei denen ich protokolliert habe. Ist ganz interessant, mal dabei zu sitzen und zu hören, was da so besprochen wird. Ansonsten habe ich mich in 2 Projekte bzgl. Windenergie eingelesen. Ich weiß gar nicht, ob ich hier viel erzählen darf. Ich denke, ich halte mich mal ein bisschen bedeckt. Hoffentlich habe ich morgen ein bisschen mehr zu tun. Der Arbeitsplatz ist super. Der Empire Tower ist echt schick. Unten gibt es eine Kantine. Das ist im Prinzip ein Food Court mit Garküchen. Und das Essen zahlt man auch dort mit einer aufladbaren Karte, wie bei uns in der Mensa.

Soviel zum offiziellen (langweiligen/informativen) Teil. Nun die spannenden Sachen: am Donnerstag war ich mit Matthias (der Typ von der Drushba, you know... die übrigens immer noch Geld für den Antrag bei der Baubehörde zum Umbau des Klubs brauchen. Spendest du hier) und seiner Freundin Kirsten (wie Kirsten Dunst!) sowie Aims (ein thailändischer Ingenieur, der in der in Thailand sehr populären Band SLUR Schlagzeug spielt) zu Abend essen. Ich hatte mich mit Matthias und Kirsten vor dem MBK getroffen (wo sonst). Dort hat uns dann Aims mit seinem Auto abgeholt und wir sind erst einmal eine Weile wirr durch BKK gefahren. Der Laden, wo er zunächst hinwollte, war wegen Umbau geschlossen, also sind wir woanders hin und dort war es ganz wundervoll. Man saß draußen, es spielte eine hervorragende Live-Band (Cover) und Aims hat den Gastgeber markiert und ordentlich aufgetischt.

Bei so viel Auswahl kann man schon mal dicke Backen machen:

Aims hat uns sogar die Garnelen gepult. So viel Gastfreundschaft ist man aus Deutschland gar nicht gewohnt.

Anschließend (nachdem ein Pitcher mit Bier alle war) wollten wir noch woanders hin, um einen Nachtisch zu uns zu nehmen. Sind natürlich mit dem Auto gefahren. An der Khao San Road sind wir dann allerdings in eine Polizeikontrolle geraten, bei der wir alle den Wagen verlassen mussten, unsere Hosentaschen und Handtaschen ausleeren mussten und der Kofferraum durchsucht wurde. Wie wir von unserem einheimischen Reiseleiter aufgeklärt wurden, handelte es sich hier (zum Glück) um eine Drogenkontrolle (und keine Alkoholkontrolle). Man sieht in der Nacht extrem viele Polizeikontrollen auf der Straße. Auch tagsüber an Einkaufszentren und U-Bahn-Stationen sind Kontrollen an der Tagesordnung. Thailand scheint auf die Sicherheitsprobleme der letzten Zeit reagieren zu wollen. Ein bisschen unheimlich ist's manchmal schon.

Eine weitere großartige Begebenheit, die in meiner ersten Woche in BKK nicht fehlen durfte war natürlich auch ein Besuch im örtlichen Krankenhaus. Wie, was, Krankenhaus? Denkt ihr jetzt. Nichts schlimmes. Nur das übliche... Meine Krone hat sich mal wieder verabschiedet. Das macht sie aus Prinzip nachts und am Wochenende und beim Konsum äußerst weicher Speisen (das letzte Mal war's eine Quiche!! Diesmal Reisnudeln). Da es sich ohne das Ding nur schwer essen und trinken lässt, wollte ich natürlich noch des nachts den Schaden beheben lassen. Also hab ich auf der Seite der Deutschen Botschaft, die ich natürlich schon vorher ausgiebig studiert hatte, nach geeigneten Ärtzen/Krankenhäusern gesucht. Dort fand sich eine Dental Clinic mit 24h Notdienst. Also ruf ich da mal an, um zu fragen, ob ich da mal vorbei kommen und auch mit Kreditkarte bezahlen kann. Leider konnte man in dieser modernen Zahnklinik kein Englisch, so dass diese Option schon mal ausfiel. Im Anschluss versuchte ich es telefonisch bei dem mir empfohlenen Bumrungrad International Hospital. Dort klang es am Telefon zwar so, als könne man Englisch, aber leider wurde ich bzgl. meines medizinischen Problems nicht verstanden ("I lost my cap. From my tooth. In my mouth... Corona. Fell out. Tooth!" "Out of your mouth? How long are you blood, ma'am?" "Hmpf! I'm not bleeding! Forget it... Can I pay with cradit card?" "Yes ma'am."). Meine Frage, ob ich mit Kreditkarte zahlen könnte wurde mit "Yes, ma'am" beantwortet, also setzte ich mich in's Taxi Richtung Bumrungrad. Erwähnte ich bereits, dass ich zu diesem Zeitpunkt nur noch ein paar Baht in der Tasche und auch keinen Zugang mehr zu frischem Geld hatte, da mein Limit an diesem tag ausgereizt war, um die Kaution beim Vermieter zu zahlen? Anyway... Tag 6 in BKK und ich bin auf dem Weg zum Krankenhaus. Und das ist bei mir kein persönlicher Rekord für das aufsuchen einer Notaufnahme im Ausland. Aber das nur am Rande... Als ich endlich da war und meine Krone aus der Tasche gekramt hatte, erklärte man mir dann, dass zu dieser Nachtzeit kein Zahnarzt anwesend sei und ich doch bitte morgen ab 8 (!!) wiederkommen sollte ("Solly, no dentist today. Come back tomorrooh"). Also bin ich heute gegen halb 2 wieder hin. Ging alles fix und problemlos. Ein bissl weh tat's, das geb ich zu. Aber ist ja auch Zahnarzt. Innerhalb einer Stunde war ich wieder raus (und das ohne Termin an einem Sonntag Nachmittag. Ob das Farang-Vorzugsbehandlung war?). Der Spaß hat rund 50€ gekostet. Mal sehen, wie lange das Ding diesmal hält. 

Im Anschluss an diese schnelle medizinische Behandlung habe ich dann noch den Chatuchak Weekend Market besucht, um weitere Ausstattung für meine Wohnung zu kaufen. War gar nicht so dolle voll, wie ich's erwartet hatte.

Das hab ich übrigens nicht gegessen:

Ich denke, das waren die wichtigsten Updates der letzten Tage. Achja: Dienstag hatte ich komplett im Bett verbracht, weil mein Körper entschied, jedwede Flüssigkeit abzulehnen und postwendend aus demselben zu entfernen. Ich sag euch: das war nicht schön! Aber ich hab's überlebt. Bin wieder fit und die neue Woche kann kommen!! Ach ja, Mittwoch ist Feiertag. :) Was wird da eigentlich gefeiert? Ich google das mal fix für euch... "Makha Bucha Day: Buddhistischer Feiertag, jeweils am Vollmondtag im Februar oder März." Aha.

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