Freitag, 9. März 2012

Wat Arun, die Queen und andere Kleinigkeiten

Am Mittwoch war ja nun dieser buddhistische Feiertag. Also sind eine Kollegin und ich auf die fantastische Idee gekommen, an diesem freien Tag etwas zusammen zu unternehmen. Wir trafen uns am Nachmittag um zunächst mit dem Wassertaxi ein wenig über den Chao Phraya zu schippern (der große Fluß in BKK) und entschieden uns dann, den Tempel Wat Arun zu besichtigen. Man sagt zwar immer, dass ein Tempel wie der andere ist und kennst du einen, kennst du alle. Aber dieser Tempel ist anders als die unzähligen Tempel, die man in Bangkoks Straßen findet. Man erreicht ihn mit einer kleinen Fähre, denn er liegt "auf der anderen Seite" des Flusses. Dieser Steinsoldat da links auf dem Bild steht im Eingangsbereich des Tempels und passt auf, wer da so kommt.



An diesem Tag gab es in der Tat besonderen Besuch. Das wurde uns schnell klar, als wir beim Betreten des Tempels sahen, dass viele schick angezogene Thais da waren und lauter Zelte aufgestellt waren. Dass es an dem Tag in dem Tempel vielleicht spezielle Rituale geben könnte, habe ich schon vermutet, aber was dann kam, hatten wir nicht erwartet.

Wir beobachteten also ein wenig die Anwesenden. Die Thais lieben es ja zu Zocken. Das machen sie überall, hauptsächlich auf ihren Handys oder kleinen Spielekonsolen. So wie der Herr im Anzug da links auf dem Foto. Ansonsten kann man das wunderbar in der überfüllten Sky Train beobachten. Da ist immer noch genug platz, um i-Pad oder Smart-Phone rauszuholen und sich die Zeit mit Zocken zu vertreiben...
Wir hatten natürlich wunderschönstes Wetter. Temperaturen jenseits von 30°. Aber das ist normal momentan und der thailändische Frühling/Sommer steht noch vor der Tür. Es wird also demnächst noch wärmer...
Der Mönch weiß auch nicht, was die alle in seinem Tempel wollen und checkt erst mal meinen Blog, um zu erfahren, was da heute eigentlich los ist. Leider musste ich ihn enttäuschen, denn wir haben auch erst später erfahren, warum es so einen Menschenauflauf im Tempel gab. Als wir so langsam die Außenmauern des Tempels erreichten, merkten wir, dass hier seriously was los ist - also was wichtiges. Es waren viele Schulkinder in ihren Schuluniformen samt Begleitung der Lehrerinnen dort. Sie reihten sich am Weg auf und mussten dort warten. Nur auf wen oder was? Leider ist mein thai noch sehr rudimentär und beschränkt sich auf "Pad Thai Gai" (immerhin!) und "Sawasdee". Damit kommt man an so einem Tag nicht weit. Aber immerhin muss man nicht verhungern. Als wir also so stundenlang da rumsaßen und auf ein Ereignis warteten (und wahnsinnig schwitzten, denn wir saßen auf einer von der Sonne aufgehitzten Marmorplatte, so wie die anderen auch) sprach uns eine von den Lehrerinnen in gebrochenem Englisch an. Sie wollte wissen wo wir her kommen und was wir in Thailand machen. Dann schimpfte sie (scherzhaft) mit uns, dass wir kein Thai können, wo wir doch hier arbeiten. Recht hat sie... wir nutzen jedoch die Gelegenheit zu erfragen, worauf wir denn hier eigentlich warten. Und siehe da: wir warteten auf die Königin Sirikit höchstpersönlich! Sie wollte zum tTempel kommen, um dort zu beten und eine Zeremonie abzuhalten.

Die ganze Warterei war zwar sehr langwierig aber auch aufregend. Wir freuten uns, dass wir so ein Glück hatten, sowas Tolles erleben zu können. Auch wenn unsere Mägen immer mehr knurrten und wir immer mehr schwitzten, haben wir unsere super Plätze am Rande der Marmorplatte und direkt am Eingang des Tempels nicht mehr verlassen und gewartet... es wurde mit der Zeit immer ruhiger, immer mehr Polizisten und Sicherheitskräfte waren anwesend. Das Fotografieren wurde uns leider verboten... und dann i r g e n d w a n n Stunden später kam sie! Die Königin von Thailand - Sirikit. Sie schritt würdevoll an uns vorbei und lächelte uns an. Viele Farang waren ja nicht da, vor allem nicht in der ersten Reihe! Und schon war sie im Tempel verschwunden. Das ging fix. Wir sind dann aufgestanden und haben schon überlegt, ob wir gehen, als wir gesehen haben, wie einige Leute in die Umzäunung um den Tempel hineingelassen wurden. 
Also sind wir dort auch mit rein gegangen. Und dort konnten wir dann dem Gebet der Königin lauschen. Das war eigentlich mehr ein Gesang - eine Art Singsang. Und dazu noch eeeewig lang. Auf dem Foto sieht man eine Empore zu der die Treppen hinaufführen. Dort oben stand sie irgendwo in mitten wichtiger Gefolgschaft. Ihr Gebet wurde mit Lautsprechern übertragen.
Die Thais haben alle eine Lotusblüte, 3 Räucherstäbchen und eine Kerze zwischen den Händen gehalten und das Gebet mitgesungen. Im Anschluss umrundete die Königin mit den anderen Anwesenden zusammen den Tempel 2 mal. Dazu tönte buddhistische Musik aus Lautsprechern und die Räucherstäbchen und Kerzen wurden entzündet. Es war eine ganz besondere Stimmung mit der einsetzenden Dämmerung, dem Duft der Räucherstäbchen, der Musik und den vielen anwesenden Gläubigen. 
Die Umrundung des Tempels...
Und hier nochmal ein Eindruck am Ende des Tages. Vom Tempel selber haben wir gar nicht so viel gesehen, weil wir die ganze Zeit die Zeremonie verfolgt haben. Aber zum Glück sind wir nicht nur 2 Wochen in Thailand und können an einem anderen Tag nochmal wieder kommen, um ihn in aller Ausführlichkeit zu erkunden.




Was gab's sonst noch neues? Nicht viel... Meine Zähne sind noch alle da. Mein Magen hat sich meist nicht gemeldet. Und seit gestern habe ich im Büro auch ein bisschen mehr zu tun. Die Arbeit ist interessant. Ich werde später mal ausführlicher bereichten, was ich momentan dort mache. Ansonsten habe ich mich entscheiden, nochmal umzuziehen. Die Bude hier ist mir das Geld einfach nicht wert. Der Pool ist ein Witz, die Klimaanlage ist so angebracht, dass ich in meinem Bett im Windzug liege (was auch den Schnupfen erklärt) und außerdem isses einfach zu weit zur Arbeit (ich komme immer total verschwitzt dort an) und es gibt hier kaum Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants. Ich habe schon eine Idee bzgl. einer neuen Bleibe, aber das ist noch nichts Festes und ich weiß noch nicht genau, wann ich um-/einziehen kann.

So, morgen ist erst mal Wochenende. Das heißt also ausschlafen und dann Sight-Seeing und shoppen. Ich werde versuchen, Schuhe zu kaufen, was nämlich für so abartige Riesen wie mich mit Monster-Schuhgröße 41 hier eine wahre Herausforderung ist. Hab gestern schon nach Fußverkleinerungen gegoogelt, aber leider nichts gefunden. Für meine kleinfüßigen Freundinnen, die mich besuchen kommen, habe ich den Tip: nehmt keine Schuhe mit! Kauft alles hier! Es ist ein Schuh-Shopping-Paradies!

2 Kommentare:

  1. dann warst du genau einen Tag nach mir im Wat Arun. Das wäre ziemlich lustig gewesen, hätten wir uns da zufällig getroffen...:)

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  2. hihi. das wär echt lustig gewesen. aber am dienstag hab ich hart im büro geschuftet. ;)

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