Dienstag, 22. Mai 2012

Kling Klong - Khlong Tour

Nun endlich ein weiterer Blog-Eintrag, und zwar über die Khlong-Tour, die Kareba und ich vorletztes Wochenende gemacht haben (12.05.). Aber dazu gleich... Ich habe ihr diesen Ausflug zum Geburtstag geschenkt, der schon ein paar Wochen zurück liegt. Da der Ausflug erst um 14 Uhr losging, haben wir vorher zusammen Mittag gegessen uns noch Wat Yannawa gleich neben dem Pier an der Skytrain-Station "Saphan Taksin" angesehen. Dieser Tempel scheint bei Touristen weder bekannt noch beliebt zu sein. Es war schön dort. 

Es gibt zwar nicht allzu viel zusehen, aber der Gegensatz zwischen diesem alten, chinesisch beeinflussten Tempel und den direkt umliegenden Hochhäusern war spannend.
Mönchsnovizen im Tempel. Viele Jungs gehen für 3 Monate als Mönche in's Kloster. Das verschafft ihnen gutes Karma und es ist irgendwie eine Sache, die gesellschaftlich erwartet wird.
Das Herzstück der Tempelanlage ist ein Schiff aus Beton, dass an alte chinesische Handelsschiffe erinnert. In der Gegend, in der dieser Tempel steht, waren früher viele Chinesen ansässig.
Buddha neben Bauruine...
Das sind die Schalen, mit denen die Mönche morgens die Almosen einsammeln. 
Aber dann ging's endlich los zur Khlong-Tour. Vielleicht sollte ich zunächst kurz erklären, was ein Khlong ist. Als Khlong bezeichnet man die Kanäle, die Bangkok immer noch durchziehen. Früher gab es davon viel mehr, da nannte man Bangkok sogar das Venedig des Ostens. Aber mit zunehmendem Auto- und Mopedverkehr hat man immer mehr der Kanäle zu betoniert, um Straßen zu schaffen. Leider ist der Verkehr in Bangkok trotzdem recht katastrophal und die Belastung durch Luftverschmutzung ist beträchtlich. 
Auf dem Bild links sieht man wohl eines der besten Krankenhäuser in Bangkok. Dort hat der König im obersten Geschoss eine eigene Etage, die er nun schon seit einem Jahr bewohnt, da er leider schon alt und krank ist. Letztes Jahr im Dezember wurde er 84 Jahre alt. Das sind 7 Zyklen der Tierkreiszeichen (12 Tiere). Immer wenn ein voller Zyklus geschafft ist (also alle 12 Jahre) wird besonders gefeiert. Hier kann man über den König lesen. Eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit, die viel für Thailand gemacht hat. Es klingt vielleicht seltsam, wenn ich sage, dass ich ihn bewundere, vielleicht ist das auch nicht das richtige Wort dafür, aber er hat meinen tiefen Respekt für all das, was er für sein Land getan hat. Und das sage ich nicht nur, weil ich gerade in Thailand bin und nicht schlecht über die Menschen hier sprechen will, sondern weil man in vielen Situationen selber hört oder sieht, wie sehr er verehrt wird und das kann ich einfach sehr gut nachvollziehen. Interessanter Fakt am Rande: König Bhumibol Adulyadej ist der am längsten regierende lebende Monarch der Welt. Der König ist übrigens ein unglaublich vielseitiges Talent. Unter anderem komponiert er. Ein Beispiel für die, meiner Meinung nach, wirklich wunderschöne Musik findet ihr hier. (Das ist übrigens nicht de rKönig, sondern ein mir unbekannter Thai. Bei mir hat das Video ganz schön lange gebraucht um zu laden. Ansonsten einfach mal "Hucky Eichelmann" bei Youtube eingeben. Das ist ein deutscher Gitarist, der die Stücke des Königs arrangiert und eingespielt hat. Wahnsinnig toll!)

Aber nun zurück zum Thema Khlong-Tour: Zu den schmutzigen Straßen, die ich weiter oben beschrieben habe, kommen die noch verbliebenen Kanäle hinzu, die oft als Abflüsse und Müllhalden missbraucht werden und dementsprechend riechen. Da ist der Geruch nach Gegrilltem jeden morgen auf dem Weg zur Arbeit im Vergleich dazu richtig angenehm... Wir waren mit einem kleinen Boot auf dem Chao Phraya und seinen Nebenarmen unterwegs und haben traditionelle Wohngebäude an den Kanälen gesehen, die nach wie vor bewohnt werden.
Es ging auch vorbei am Wat Sri Sudaram, das vor allem für die riesige sitzende Buddhafigur bekannt ist. aber auch für einen berühmten Poeten Thailands, der hier die Schule besucht hat.
Während der Fahrt kamen dann zwei Frauen mit ihren Känen zu uns, um uns zu vernünftigen Preisen Getränke und Schnick-Schnack zu verkaufen. Sehr geschäftstüchtige Frauen!!

Weiter ging's auf dem Khlong. Unsere Reisebegleiterin erzählte uns die ganze Zeit allerhand interessanter Dinge. Letztes Jahr Ende Oktober/November, als das schreckliche Hochwasser in Thailand zu einer Katastrophe führte, mussten die Bewohner der Stelzenhütten ihre Unterkünfte verlassen und woanders Unterschlupf suchen. Einige Behausungen waren so schlimm von dem Hochwasser mitgenommen, dass ihre Bewohner nicht mehr zurück kommen konnten. Sie sieht man heute entlang der Khlongs auch einige verlassene und verfallene Häuser.

Nach einer Stunde auf dem Wasser wechselten wir das Boot und es gab endlich was zu essen! Es gab frische Früchte, Getränke und sticky rice mit Mango! Hmmmm.... Sticky rice ist eine besondere Art von Reis, die auf eine besondere Art mit Kokosmilch gekocht wird. Man kann ihn mit Süßem oder auch Herzhaftem essen. Ich bevorzuge ihn mit Mango. Das ist einfach suuuper lecker und macht auch lange satt.
Das war das Boot, auf dem wir dann gegessen haben. Insgesamt war es wirklich ein netter Ausflug und im Gegensatz zu all den anderen Ausflügen, die wir bisher unternommen haben, mal ein bisschen weniger stressig...








Aber seit diesem Ausflugswochenende ist ja schon wieder viel Zeit vergangen, allerdings nicht allzu viel passiert. Letztes Wochenende musste ich mir die Schmach von München ansehen. Und dafür war ich Samstag nacht aufgeblieben. Das Spiel (für alle nicht-Fußball-Interessierten: Champions League Finale Bayern München gegen Chelsea - ihr habt bestimmt davon gehört) ging hier um 2 Uhr Nachts Ortszeit los und mit der sinnlosen Verlängerung und dem Elfmeterschießen hat das ganze Spektakel so lange gedauert, dass ich erst um 5 Uhr morgens im Bett war. An und für sich ja kein Problem, aber leider hat sich das nicht wirklich gelohnt. Ich habe das Spiel in einer Sportsbar auf der Sukhumvit Soi 20 geguckt (neben Otto und schräg gegenüber vom Windsor Suites Hotel - die alte Hood). Leider waren da auch viele Chelsea-Fans, die mir dann gehörig auf den Wecker gingen. Aber bei so viel verpassten Chancen kann man nur sagen, dass die Bayern wohl verdient verloren haben, auch wenn ich das sehr, sehr bitter fand. 

Letzte Woche hatte ich auch meine letzte Thai-Stunde. Ich muss sagen, dass ich doch ganz froh bin, dass der Kurs vorbei ist, denn 2 mal pro Woche nach 8 Stunden Arbeit noch 2 Stunden eine fremde (und unlogische!) Sprache zu lernen ist wirklich anstrengend. Jetzt habe ich endlich Freizeit ohne Ende und kann für meine Klausuren im September lernen. Auch nciht wirklich besser...

Das nächste große Ereignis wird wohl Kareba's Abreise und der besuch von Jule Anfang Juni. Da geht's dann nach Krabi bzw. Ao Nang Beach zum relaxen, verwöhnen lassen und alt werden. Gibt schlimmere Orte, um alt zu werden. ;)

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