Seit Ende
Juli ist Pete nun hier in der Region unterwegs. Der Start in seinen Urlaub war
etwas holprig und nun ist er vollkommen losgelöst von den Zwängen des
Kapitalismus ohne Kreditkarten oder sonstigen Repräsentanten unserer Konsumkultur
in Südost-Asien unterwegs. Vielleicht ist das auch ein wenig befreiend. Am
Samstag (28.07.) ist er in Bangkok angekommen. Die Beamten der Passkontrolle
waren etwas zickig und wollten ihn nicht rein lassen, da er meine Adresse nicht
wusste. Aber mit ein paar Anrufen und SMS konnten wir dieses Problem lösen,
noch bevor wir uns wirklich trafen. Moderne Kommunikationsmittel können schon
manchmal vorteilhaft sein. Schließlich durfte er doch das Land des Lächelns
betreten. Wir haben die übliche Willkommenstour gemacht: Gepäck bei mir
abladen, MBK, Red Sky Bar.
Den
nächsten Tag starteten wir entspannt mit einem späten Frühstück in diesem
wunderbaren Café bei mir um die Ecke - Jam. Das Essen war ungewöhnlich gut,
dafür dass es nicht Thai war.
Im Anschluss sind wir Richtung Fluss zu Fuß aufgebrochen und haben ein wenig diese Hochhaus-Bauruine von außen begutachtet. Dort wurden Teile dieses, wie ich finde, ganz wunderbaren Musikvideos gedreht. Das ganze Video wurde in Bangkok gedreht und passt sehr gut zum Text und Feeling des Songs.
Von dort aus sind wir mit dem Wassertaxi zur Memorial Bridge
gefahren und haben dort zu Fuß die Brücke überquert. Bangkok ist ja praktisch
eine zweigeteilte Stadt. Auf der einen Seite des Flusses, wo ich wohne, ist
Bangkok und auf der anderen Seite, wo wir hingelaufen sind, ist Thonburi.
Thonburi gehört auch zu Bangkok, aber man überlegt wohl tatsächlich, die beiden
Städte einzeln zu verwalten, wohl weil Bangkok einfach zu groß wird. Man weiß
ja nicht mal genau, wie viele Leute in Bangkok wohnen. Geschätzt wird irgendwas
zwischen 8 und 15 Millionen. Schwer zu sagen…
Zumindest waren wir nun in Thonburi unterwegs und das ist wesentlich untouristischer als Bangkok. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber ich mag immer gerne diese untouristischen Orte, wo man sehen kann, wie die normalen Menschen leben – obwohl ich denke, dass dort wo wir unterwegs waren auch eher wohlhabendere Thais leben.
Unser Ziel war dort der Princess Mother Memorial Park. Die ungefähre Richtung wussten wir und mehr war auch nicht wichtig. Wir sind durch die Gassen geschlendert und haben hier und dort einen chinesischen Tempel gefunden. Irgendwann waren wir dann auch in dem Park wo dann wie von Geisterhand dort platziert, plötzlich Gruppen von Touristen saßen, die wir jedoch vorher und auch hinterher nirgends gesehen haben.
Im Princess Memorial Park.
Von
dort haben wir uns dann wieder zu Fuß auf den Weg Richtung Wat Arun begeben.
Wie sagt man immer so schön: Der Weg ist das Ziel. Und das hat sich mal wieder
bewahrheitet. Da wir auf der Thonburi-Seite unserer Orientierung folgten, kamen
wir vorbei an lauter alten Tempeln, kleinen Kätzchen und im Wind trocknenden Chilis.
Als wir Wat Arun dann erreichten, regnete es in Strömen, ließ dann aber zum
Glück doch schnell nach. Nach diesem stundenlangen und sehr reizintensiven
Spaziergang sind wir dann ziemlich erschöpft gen Heimat aufgebrochen und haben
in dem muslimischen Restaurant bei mir vor dem Haus Chicken gegessen. Ich fand’s
gut, Pete nicht so. Vielleicht sind meine Ansprüche schon nicht mehr so hoch…
Der
nächste Tag wurde zunächst der weiteren Urlaubsplanung gewidmet. So sind wir
nach Ekkamai zum Busbahnhof gefahren um Pete inspirieren zu lassen. Scheinbar
hat das nicht gefruchtet, denn zwei Tage später ist er dann wohl doch mit dem
Zug aus Bangkok entschwunden. Bei der Station Ekkamai gibt es auch einige größere
Einkaufszentren und wir haben einen guten Teil unserer Zeit damit zugebracht,
uns zu entscheiden, wo wir denn Mittag essen wollen. Die Wahl, die wir
letztlich trafen war gut. Das Essen war schmackhaft und mit 100 Baht (ca.
2,50€) für uns beide zusammen auch äußerst preiswert.
Danach
führte uns der Weg zu einem Highlight von Bangkok, dass ich auch noch nicht
besucht habe – dem Baiyoke Tower 2. Das ist 328m das höchste Gebäude Bangkoks
und natürlich auch Thailands. Sein kleiner Bruder, der Baiyoke Tower 1 war zur
Zeit seiner Errichtung ebenfalls das höchste Gebäude. Heute kann man ihn in der
Skyline Bangkoks kaum noch ausmachen. Im Unterschied zu anderen Hochhäusern
befindet sich im Baiyoke Tower 2 keine Skybar, sondern eine rotierende Aussichtsplattform.
Die 300 Baht Eintritt, die wir dafür bezahlt haben, hätte ich allerdings lieber
in einen Cocktail in einer Skybar investiert.
Die Einrichtung dort oben wirkt sehr antiquiert, obwohl der Tower erst 15 Jahre alt ist. Aber wahrscheinlich hat man seitdem wirklich nichts erneuert. Die Aussicht ist aber nach wie vor beeindruckend. Die ganze Gegend scheint recht interessant, wenn auch touristisch sehr überlaufen zu sein. Es gibt aber viele Märkte und man hat dort das Gefühl, auf einem Basar zu sein. Auf dem Heimweg sind wir bei einem Schneider gelandet, der sich nun über Pete als neuen Kunden freuen darf. :)
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