Mittwoch, 15. August 2012

Ein Wochenende in Bangkok mit Pete

Seit Ende Juli ist Pete nun hier in der Region unterwegs. Der Start in seinen Urlaub war etwas holprig und nun ist er vollkommen losgelöst von den Zwängen des Kapitalismus ohne Kreditkarten oder sonstigen Repräsentanten unserer Konsumkultur in Südost-Asien unterwegs. Vielleicht ist das auch ein wenig befreiend. Am Samstag (28.07.) ist er in Bangkok angekommen. Die Beamten der Passkontrolle waren etwas zickig und wollten ihn nicht rein lassen, da er meine Adresse nicht wusste. Aber mit ein paar Anrufen und SMS konnten wir dieses Problem lösen, noch bevor wir uns wirklich trafen. Moderne Kommunikationsmittel können schon manchmal vorteilhaft sein. Schließlich durfte er doch das Land des Lächelns betreten. Wir haben die übliche Willkommenstour gemacht: Gepäck bei mir abladen, MBK, Red Sky Bar.

Den nächsten Tag starteten wir entspannt mit einem späten Frühstück in diesem wunderbaren Café bei mir um die Ecke - Jam. Das Essen war ungewöhnlich gut, dafür dass es nicht Thai war. 

Im Anschluss sind wir Richtung Fluss zu Fuß aufgebrochen und haben ein wenig diese Hochhaus-Bauruine von außen begutachtet. Dort wurden Teile dieses, wie ich finde, ganz wunderbaren Musikvideos gedreht. Das ganze Video wurde in Bangkok gedreht und passt sehr gut zum Text und Feeling des Songs. 
Von dort aus sind wir mit dem Wassertaxi zur Memorial Bridge gefahren und haben dort zu Fuß die Brücke überquert. Bangkok ist ja praktisch eine zweigeteilte Stadt. Auf der einen Seite des Flusses, wo ich wohne, ist Bangkok und auf der anderen Seite, wo wir hingelaufen sind, ist Thonburi. Thonburi gehört auch zu Bangkok, aber man überlegt wohl tatsächlich, die beiden Städte einzeln zu verwalten, wohl weil Bangkok einfach zu groß wird. Man weiß ja nicht mal genau, wie viele Leute in Bangkok wohnen. Geschätzt wird irgendwas zwischen 8 und 15 Millionen. Schwer zu sagen… 
Zumindest waren wir nun in Thonburi unterwegs und das ist wesentlich untouristischer als Bangkok. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber ich mag immer gerne diese untouristischen Orte, wo man sehen kann, wie die normalen Menschen leben – obwohl ich denke, dass dort wo wir unterwegs waren auch eher wohlhabendere Thais leben.  
Unser Ziel war dort der Princess Mother Memorial Park. Die ungefähre Richtung wussten wir und mehr war auch nicht wichtig. Wir sind durch die Gassen geschlendert und haben hier und dort einen chinesischen Tempel gefunden. Irgendwann waren wir dann auch in dem Park wo dann wie von Geisterhand dort platziert, plötzlich Gruppen von Touristen saßen, die wir jedoch vorher und auch hinterher nirgends gesehen haben.
Im Princess Memorial Park. 


Von dort haben wir uns dann wieder zu Fuß auf den Weg Richtung Wat Arun begeben. Wie sagt man immer so schön: Der Weg ist das Ziel. Und das hat sich mal wieder bewahrheitet. Da wir auf der Thonburi-Seite unserer Orientierung folgten, kamen wir vorbei an lauter alten Tempeln, kleinen Kätzchen und im Wind trocknenden Chilis. Als wir Wat Arun dann erreichten, regnete es in Strömen, ließ dann aber zum Glück doch schnell nach. Nach diesem stundenlangen und sehr reizintensiven Spaziergang sind wir dann ziemlich erschöpft gen Heimat aufgebrochen und haben in dem muslimischen Restaurant bei mir vor dem Haus Chicken gegessen. Ich fand’s gut, Pete nicht so. Vielleicht sind meine Ansprüche schon nicht mehr so hoch…



Der nächste Tag wurde zunächst der weiteren Urlaubsplanung gewidmet. So sind wir nach Ekkamai zum Busbahnhof gefahren um Pete inspirieren zu lassen. Scheinbar hat das nicht gefruchtet, denn zwei Tage später ist er dann wohl doch mit dem Zug aus Bangkok entschwunden. Bei der Station Ekkamai gibt es auch einige größere Einkaufszentren und wir haben einen guten Teil unserer Zeit damit zugebracht, uns zu entscheiden, wo wir denn Mittag essen wollen. Die Wahl, die wir letztlich trafen war gut. Das Essen war schmackhaft und mit 100 Baht (ca. 2,50€) für uns beide zusammen auch äußerst preiswert.


Danach führte uns der Weg zu einem Highlight von Bangkok, dass ich auch noch nicht besucht habe – dem Baiyoke Tower 2. Das ist 328m das höchste Gebäude Bangkoks und natürlich auch Thailands. Sein kleiner Bruder, der Baiyoke Tower 1 war zur Zeit seiner Errichtung ebenfalls das höchste Gebäude. Heute kann man ihn in der Skyline Bangkoks kaum noch ausmachen. Im Unterschied zu anderen Hochhäusern befindet sich im Baiyoke Tower 2 keine Skybar, sondern eine rotierende Aussichtsplattform. Die 300 Baht Eintritt, die wir dafür bezahlt haben, hätte ich allerdings lieber in einen Cocktail in einer Skybar investiert. 
Die Einrichtung dort oben wirkt sehr antiquiert, obwohl der Tower erst 15 Jahre alt ist. Aber wahrscheinlich hat man seitdem wirklich nichts erneuert. Die Aussicht ist aber nach wie vor beeindruckend. Die ganze Gegend scheint recht interessant, wenn auch touristisch sehr überlaufen zu sein. Es gibt aber viele Märkte und man hat dort das Gefühl, auf einem Basar zu sein. Auf dem Heimweg sind wir bei einem Schneider gelandet, der sich nun über Pete als neuen Kunden freuen darf. :) 

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